Lieferkettenprobleme bremsen Metallhandwerk aus

Die anhaltenden Probleme innerhalb der Lieferketten verhindern auch weiterhin positivere Entwicklungen im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk. Preissteigerungen und insbesondere aus Lieferverzögerungen resultierende Produktionsunterbrechungen sind maßgeblich für die aktuelle Stagnation.

 

Zur aktuellen wirtschaftlichen Lage äußern sich rund 41 % Metallern positiv. Dabei haben sich die beiden großen Bereiche des Metallhandwerks, die Metallbauer und Feinwerkmechaniker im Laufe des dritten Quartals einander angenähert. Hierzu haben die Rückmeldungen einer signifikanten Verschlechterung bei den Metallbauern beigetragen. Aktuell mangelhaft oder schlechten beurteilt jedes zwölfte Unternehmen seine aktuelle Situation.

Die Perspektiven für den weiteren Verlauf werden mehrheitlich skeptisch eingeschätzt. Jedes vierte Unternehmen rechnet mit einer Eintrübung der eigenen wirtschaftlichen Lage, lediglich 15 % sind optimistisch. Das spiegelt sich auch in der Investitionsbereitschaft wider: Gut 39 % beabsichtigen noch im aktuellen Jahr neue Investitionen.

Bereits zum zweiten Mal in Folge haben Probleme in den Lieferketten (77 %) den Fachkräftemangel (ebenfalls 77 %) als Herausforderung Nummer eins abgelöst. Daraus resultiert ein sich weiter verschärfender Preiswettbewerb beim Kunden, den vier von zehn Metaller beobachten.

Angespannt bleibt die Ausbildungssituation: Fast die Hälfte der ausbildenden Unternehmen konnte nicht alle Ausbildungsplätze besetzen.
„Trotz der aktuellen Turbulenzen in den Lieferketten und den zum Teil dramatisch steigenden Kosten in diesem Bereich hat das Thema der Fachkräftesicherung in den Unternehmen höchste Priorität. Dann ist es alarmierend, wenn es nicht gelingt, ausreichend viele Auszubildende für das eigene Unternehmen zu gewinnen“, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW.
„Wir sind gerade im Metallhandwerk auf eine aktive Berufsorientierung angewiesen, da unsere Berufsbilder in der Öffentlichkeit weniger bekannt sind als andere. Wir setzen darauf, dass spätestens ab dem kommenden Jahr die regionalen Aktivitäten wieder greifen und somit die Delle bei den Ausbildungszahlen der letzten zwei Jahre ausgeglichen werden kann.“