In der Not backt man kleine Brötchen
Die Corona-Pandemie bestimmt unser Leben und unseren Alltag. Während des Shutdowns stellte sich die Frage, ob die Versorgung gesichert ist. Hungersnot kennen die meisten nur noch aus dem Geschichtsbuch. Das Museum Brot und Kunst hat zu diesem Thema einige Exponate und Dokumente aus dem Depot geholt.
Mit kurzen Videos informiert das Museum „Brot und Kunst“ in Ulm über interessante Exponate und beleuchtet gesellschaftliche Themen. Diesmal geht es im Video von Museumsdirektorin Dr. Isabel Greschat um Versorgung, Hungersnöte und kleine Brötchen.
Die Corona-Pandemie bestimmt seit März unser Leben und unseren Alltag. Während des Shutdowns stellte sich für viele die Frage, ob die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, also Brot und Backwaren, sicher ist. Hamsterkäufe und Lieferengpässe waren für viele Menschen ganz neue Erfahrungen, die sie bislang nur aus den Geschichtsbüchern kannten. Zu ernsthaften Versorgungsengpässen oder gar Hungersnot kam es zum Glück nicht.
Historisch gesehen sieht das ganz anders aus: Hungersnöte, Knappheit und Mangel bestimmten in der Vergangenheit das Leben der Menschen. Entsprechende Exponate finden sich auch im Ulmer Museum: So ist in der Ausstellung beispielsweise die Krise 1816/17 dokumentiert. Im „Jahr ohne Sommer“ kam es in Amerika und Europa zu massiven Ernteausfällen. Ursache war der Ausbruch eines Vulkans, der den Himmel verdunkelte, zu starken Regenfällen und schließlich zu Missernten führte. Der Getreidepreis und folglich auch der Brotpreis explodierten und viele Menschen mussten hungern. Auch im Kriegsjahr 1914 wurden Brot und Backwaren in Deutschland knapp, wie ein Anstecker von damals dokumentiert.
All dies blieb uns in der Corona-Krise erspart, in Deutschland sorgten die Bäcker und Händler für die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Was von der Corona-Krise dennoch bleibt und irgendwann im Museum landen wird, ist noch offen. In jedem Fall sind die Masken zum Symbol der Pandemie geworden. Auch die Corona-Gebäcke, also Kuchen in Form von Klorollen oder Coronikanern könnten Geschichte machen. Das Museum freut sich über weitere Vorschläge und Ideen zu künftigen Ausstellungstücken.
Quelle: innungsbaecker.de
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