Auswirkungen des Coronavirus IX
Überblick aller Corona-Soforthilfen Ihr Steuerberater sollte den Überblick haben. Besser ist, auch Sie wissen, welche Wege Ihnen der Staat aus der Krise eröffnet.
Ihr Steuerberater sollte den Überblick haben. Besser ist, auch Sie wissen, welche Wege Ihnen der Staat aus der Krise eröffnet. Diese Matrix über Hilfen zur Liquiditätssicherung fasst alle aktuell verfügbaren Instrumente sehr gut zusammen. Orientieren Sie sich!
Bilanz der NRW-Soforthilfe NRW 2020
Die NRW-Soforthilfe kann 12 Tage seit ihrem Start am 27. März eine starke Bilanz vorweisen: 368.000 Anträge sind beim Land NRW eingegangen, 338.000 Anträge wurden bereits bewilligt, an 280.000 Unternehmer wurden die Zuschüsse bereits ausgezahlt. Die Summe der Hilfen beläuft sich in NRW zur Zeit auf 2,8 Mrd. Euro. Über 85 % der Anträge stammen von Betrieben mit bis zu 5 Mitarbeitenden.
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Betrüger haben über ähnlich gestaltete Websites das Antragsverfahren nachgestellt. Mit den so abgefischten Unternehmensdaten haben sie selbst Zuschüsse unter Angabe ihrer Kontodaten beantragt. Das Landeskriminalamt NRW ermittelt. Die Soforthilfe ist zeitweilig eingestellt. Das Online-Verfahren wird sicher gemacht. Anträge werden mit Hochdruck händisch weiterbearbeitet.
Studie im Kreis Heinsberg macht Hoffnung
Heute, am Donnerstag, präsentierte der renommierte Bonner Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck Ministerpräsident Laschet die ersten Ergebnisse der „Heinsberger Studie“:
Es wurde eine bestehende Immunität von ca. 14 % der örtlichen Bevölkerung festgestellt. Diese Personen sind nicht neu infizierbar und verlangsamen die Ausbreitung (sog. Herdenimmunität). Etwa 2 % der Personen wiesen eine aktuelle SARS-CoV-2 Infektion auf. Die Sterberate der am Coronavirus Erkrankten, bezogen auf die Gesamtzahl der Infizierten in der Gemeinde Gangelt, beträgt nach vorläufigen Daten dieser Studie ca. 0,37 %. Die in Deutschland derzeit von der Johns-Hopkins University berechnete Letalität beträgt 1,98 % und liegt damit um das 5-fache höher. Grund für die Abweichung ist, dass die Studie in Gangelt durch repräsentative Tests der Bevölkerung auch die Dunkelziffer erfasst hat, die bei den Zählungen der Erkrankungsfälle durch die Johns-Hopkins University außen vorbleibt. Die Daten aus der Stadt Gangelt sind soweit nicht nur positiver, sie sind auch aussagekräftiger.
Die untersuchte Gemeinde im Kreis Heinsberg ist in Deutschland einer der am stärksten von COVID19 betroffenen Orte Deutschlands. Neben dem österreichischen Ischgl ist Gangelt der Infektionsherd, von dem die Pandemie sich über Deutschland und NRW ausgebreitet hat. Der Ort ist besonders geeignet, belastbare Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen zu gewinnen.
Dass die auf vier Wochen angelegte Studie bereits jetzt ein Zwischenergebnis präsentiert, zeigt, dass die Landesregierung NRW sehr bemüht ist, belastbare Fakten in die Diskussion um erwartete Lockerungen der geltenden Verbote einzubringen. Für den 15. April 2020 hat die Landesregierung weitergehende Beratungen angesetzt.