Vereinigte Kreishandwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg

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Lieferengpässe als „Echoeffekt“ der Corona-Pandemie

Lieferengpässe sind massiver Bremsfaktor für viele Gewerke

„Die Lieferengpässe sind ein Echoeffekt der Corona-Pandemie und sind aktuell ein massiver Bremsfaktor der gerade in Gang kommenden konjunkturellen Erholung – nicht nur im Handwerk, sondern in der Wirtschaft insgesamt“, so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke gegenüber Klaus Lauer von Thomson Reuters.

„Die aktuell massiven Preis- und Beschaffungsprobleme bei Holz, Metallen, Kunststoffen erweisen sich als zunehmender, massiver Bremsfaktor für viele Gewerke nicht zuletzt im Baubereich. Sie sind zu einem wesentlichen Teil ein Echoeffekt der Corona-Pandemie: Im globalen Maßstab wurden in der Hochphase der Pandemie die Produktionskapazitäten heruntergefahren. Dass die wirtschaftliche Gesundung – insbesondere in China und den USA, aber auch in der EU – so rasch erfolgt, hat kaum jemand vorhergesehen. Die Kapazitäten werden nun wieder hochgefahren, aber es wird noch eine Weile dauern, bis die globalen Lieferketten wieder störungsfrei ohne Nachfrageüberhänge funktionieren werden. Ausgerechnet in der aktuellen fragilen Phase der langsamen Erholung und einer auch im Handwerk spürbaren Zuversicht mit Blick auf die kommenden Monate, kommen diese Materialknappheit und Preisexplosion zur Unzeit.

Dass nun die Sonderregelungen für das Kurzarbeitergeld wie auch die Überbrückungshilfe III bis zum 30. September verlängert wurden, ist unbedingt richtig. Wichtig ist aber, dass diese beiden Unterstützungsinstrumente auch bei solchen beschaffungsspezifischen Problemen greifen und bei der Beantragung von Hilfen Berücksichtigung finden. Da nicht absehbar ist, wann sich die Beschaffungssituation wieder normalisiert hat, muss eine weitere Verlängerungsoption auf dem Tisch bleiben.

Die Lage ist nicht nur für die am stärksten betroffenen Bau- und Ausbaugewerke dramatisch, sondern für unsere Wirtschaft insgesamt: Genau diese Gewerke waren der Konjunkturstabilisator während der Pandemie. Sollte sich dieser Konjunkturanker lösen, dann dürften nicht nur die Bau- und Ausbaugewerke in schweres Wasser geraten, sondern ist der gesamte wirtschaftliche Aufholprozess im 2. Halbjahr gefährdet.“

Quelle: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)

Bild: Adobe Stock